BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung

Was versteht man unter BNE? – Ein umständlicher Begriff, aber gemeint ist, was wir alle wollen: zukünftigen Generationen die Welt so zu erhalten, dass sie eine lebenswerte Grundlage vorfinden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, nur ist den meisten nicht bewusst, dass wir entgegen diesem Prinzip leben und v.a. wirtschaften.

Es geht um Bewusstmachung, und dies wird weitgehend durch Kompetenzen erreicht, die junge und erwachsene Lernende erlangen. Sie sollen sich die Fähigkeiten (Gestaltungskompetenzen) aneignen, die sie benötigen, um in der Welt entscheiden und richtig handeln zu können im Sinne des Erhalts der Erde. Dazu sind andere Dinge gefragt als Ellenbogen, Muskeln oder Lautstärke. Zum Beispiel manches Wissen, das vielleicht nicht über die Medien verbreitet werden kann, da es den direkten menschlichen Kontakt miteinander benötigt.

Als Beispiel sei hier im Kontext BNE die Arbeit mit Wasser dargestellt.

„Wohin geben Sie Tiere in einem Aquarium, wenn Sie sie nicht mehr zu Hause behalten möchten? Was passiert mit den Exoten, die in unsere Bäche gelangen“ – dies ist eines der Bewusstmachungsthemen.

Es gibt jedoch auch die Erwachsenen, die Eltern, die Geschwister, die LehrerInnen, die ErzieherInnen als Vorbilder. Diese benötigen neue, und zwar freudvolle Erfahrungen, um das Thema in ihren Bildungskanon oder in ihre Handlungsweisen aufzunehmen. Vielfach tun sie dies allerdings längst, ohne sich des Begriffes bewusst zu sein.

BNE bedeutet insbesondere, die andere Seite des Globus gedanklich einzubeziehen. Dort gibt es viele Millarden Menschen, die tatsächlich kein trinkbares Wasser haben.

Beim Wasserfiltern wird Kindern und Erwachsenen anschaulich begreifbar gemacht, wie trübes Wasser wieder „sauber“ gefiltert wird kann.


Die Naturschule Region Bodensee e.V. wurde 2013 für eine Multipikatorenfortbildung ausgezeichnet, die in drei Teilen Umweltaktiven, ErzieherInnen und anderen PädagogInnen gelungene Beispiele von nachhaltigen Entwicklungen in der Region vorstellte, sie miteinander vernetzte und gute Projektbeispiele untereinander bekannt machte. Danach entstand eine neue Form von Lernen in Form der Plattform Nachhaltiges Lernen, welche 4 Jahre lang weitere Angebote für die Zielgruppen Lehrende, ErzieherInnen, Umweltaktive, eben MultiplikatorInnen aufbereitete und anbot. Im Herbst 2016 stellten wir fest, dass die Plattform keine Erfordernis und damit keine Organisatoren mehr fand: das Wissen hatte sich in vielfacher Hinsicht in vielen Gruppen verselbständigt – eben mulipliziert – und damit die Initiative selbst überflüssig gemacht. Der gute Lauf der Dinge.

Welches sind die Leitlinien, die erkennbar sein müssen, damit ein Mehrwert gegenüber Umweltbildung und Naturerlebnispädagogik gegeben ist?

+ Alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Soziales) werden einbezogen.

+ Es gibt eine weitere Dimension, die mittlerweile anerkannt das Vier-Säulen-Modell trägt, die ebenso einzubeziehen ist: Kulturelle Bildung (U. Stoltenberg, Leuphana Univ.)

+ Unsere Angebote zielen auf die Entwicklung von Kompetenzen ab, die für die Gestaltung einer lebenswerten Gegenwart und Zukunft erforderlich sind.

+ Unsere Lernkultur ist wertschätzend und partizipativ, sowie – soweit möglich – an den Bedürfnissen der jeweiligen Lernenden orientiert.

+ Unsere Lernkultur steht in Beziehung zu den Zielen des Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung und der Agenda 2030.

Ausgezeichnet wurden die beiden Initiatorinnen und Organisatorinnen der Multiplikatorenfortbildung Dr. Sabine Schmidt-Halewicz und Frouzan Nasab. Eine Broschüre der Auszeichnungen in diesem Herbst enthält die hinterlegte Broschüre der Auszeichnungsveranstaltung: Link. In der Datenbank der UN-Dekade finden Sie unseren Eintrag unter der Nr. 2817.

Naturschutztage Radolfzell 2014 – Im Bild von links nach rechts: Benjamin Paehlke, Sigrid Alexander und Sabine Schmidt-Halewicz

Die Multipikatorenfortbildung 2012/2013 der Naturschule Region Bodensee e.V., die Grundlage der Preiswürdigkeit war,  fand im Rahmen des städtischen Projekts ZukunftsWerkStadt Konstanz Einbettung. Zum Abschluss dieser ZukunftsWerkStadt Konstanz stellten wir im Wolkensteinsaal aus.