Mitmachen

Es gibt sehr viele Möglichkeiten Streuobstbestände zu unterstützen und dabei auch noch Spaß zu haben. Folgende Aufstellung soll hierzu eine Orientierung geben und nebenbei die wichtigen Akteure im Zusammenhang mit Streuobst in und um Konstanz auflisten.

Von wem kann ich ein Obstbaum kaufen bzw. geschenkt bekommen?

Die Baumschule Ammann in Steißlingen, Baumschule Linzgau in Owingen und Gartenwelt Manz in Wutöschingen verkaufen Obstbäume. In größeren Mengen liefert die Kiefer Obstwelt GmbH.

Unter Umständen verschenkt die Stadt Konstanz (Klima-)Obstbäume.

Wer kann mir ein Obstbaum verpachten?

Der BUND Konstanz vermietet Streuobstbäume an Privatperson, Familien oder Schulklassen.

Die Bürgergemeinschaft DingelsDorfLeben e.V. bepflanzt städtische Wiese mit Apfelhochstämmen und bietet auch Baunmpatenschaften an.

Wer kann mir beibringen wie ich ein Obstbaum pflegen kann?

Der BUND Konstanz und Fachwarte Hegau-Bodensee veranstalten Schnittkurse. Auch das Landwirtschaftsamt des Landratsamtes Konstanz manchmal veranstaltet Schnittkurse. Die Beratungsstelle für Obst- und Gartenbau des Landwirtschaftsamtes bietet einen halbjährigen Kurs zum Fachwart für Obst- und Garten an. Das Umweltzentrum Stockach veranstaltet Kurse zu Sortenbestimmung und Veredelung.

Wer könnte für mich Obstbäume pflegen?

Der BUND Konstanz macht den Baumschnitt der verpachteten Bäume nach Anfrage für eine geringe Gebühr.

Der Maschinenring Konstanz bietet kostenpflichtige Dienstleistung für den Pflegeschnitt bei Firmen und Kommunen an.

Gewerblich tätige Fachwarte werden bei Fachwarteverein Hegau-Bodensee e.V. aufgelistet.

Wer kann mein Obst verarbeiten?

Die Streuobstmosterei in Radolfzell-Stahringen presst und füllt Obst. Auch die Firma Weinmann Fruchsäfte aus Steißlingenpresst und füllt ab bei einer Mindestmenge von 400kg Äpfel.

Die Firma Hegauer Süßmostkelterei Wilhelm aus Mühlhausen-Ehingen Auer OHG tauscht Obst gegen Fruchsäfte.

Mobile Mosterei bietet die Firma Saftmaxe.

Die BUND-Ortsgruppe Gottmadingen verleiht Pasteurisiergeräte und die Stadt Radolfzell verleiht Saftpressen an Schulklassen.

Wer verkauft regionale Streuobstprodukte?

Der Fuchshof in Dingelsdorf verkauft mit Streuobst beigemischten Süßmost.

Der Hättelihof in der Mainaustrasse 185, Konstanz, verkauft Streuobst-Apfelsaft.

Im Konstanzer Wochenmarkt verkauft Ilja Herrmann am Samstag Obst und Apfelsaft von der eigenen Streuobstwiese.

Die Stahringer Streuobstmosterei liefert auch nach Konstanz mehrere Streuobstprodukte, wie Apfelsaft und Schnäpse, nach Konstanz.

Der Weltladen Konstanz verkauft Streuobstprodukte.

Die Plattform Mundraub.org zeigt öffentliche Obstbäume dar, die kostenlos geerntet werden dürfen.

Wer bietet außerschulische Angebote zu Streuobst an?

Die Naturschule Region Bodensee bietet Führungen an.

Im Landkreis Konstanz veranstaltet Angela Klein einen Fortbildungstag Streuobstpädagogik.

Lernort Bauernhof Bodensee e.V. listet Bauernhöfe für außerschulische Bildung auf, teilweise mit Bezug auf Streuobst.

Wer unterstützt sonst noch den Erhalt der Streuobstwiesen?

Das Landwirtschaftsamt des Landratsamtes Konstanz berät u.a. zu Streuobstwiesen.

Der Streuobstlehrpfad Stockach lädt dazu ein, die Landschaft prägenden
Streuobstwiesen mit 99 Apfel-, Birnen-, Stein- und Wildobstsorten zu erleben und zu entdecken.

Auf den sieben Streuobstwanderwegen zwischen Bodensee und Westallgäu können artenreiche Lebensräume mit all ihren Besonderheiten kennengelernt werden.

Das Netzwerk Streuobst Mössingen bietet vielfältige Veranstaltungen und andere Informationsangebote zum Thema Streuobst. Zudem gibt es in Mössingen ein Streuobst Informationszentrum mit Ausstellung und angeschlossenen Streuobst-Cafe.

Führungen

Kontakt: Frouzan Nasab und Judith Wehr

Was krabbelt auf der Streuobstwiese?
Bei der Führung geht es darum, den Lebensraum Streuobstwiese bewusst wahrzunehmen und die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Wir schlüpfen in die Rolle eines Forschers und erfahren, welche Wiesenbewohner typisch für Streuobstwiesen sind und warum ein intaktes Nahrungsnetz für die Artenvielfalt wichtig ist.
Zielgruppen: Kinder ab 6. Jahren (gerne Schulklassen), Erwachsene
Dauer: 2 Stunden
Preis: 165 €, Schulklassen nach Absprache
Kontakt: Frouzan Nasab
frouzan@naturschule-region-bodensee.de

Achtsam auf der Streuobstwiese
Einführung in das achtsame Beobachten, Wissenswertes zum Rückgang der Streuobstwiesen und seine Folgen, verschiedene angeleitete Naturerfahrungen und Austauschmöglichkeiten.
Zielgruppen: Erwachsene, max. 20 Teilnehmer
Dauer: 2 Stunden
Preis: 165 €
Kontakt: Judith Wehr
judith@naturschule-region-bodensee.de

Kurzanleitung zur Umsetzung eines Streuobstspaziergangs

Mit den hier bereitgestellten Infos und Materialien läßt sich ein Streuobst-Spaziergang vereinfacht einrichten. Weiterführende Informationen können gerne auch bei info@naturschule-region-bodensee.de angefragt werden.

Schritte:

  1. Streuobstwiese finden: Eine feste lokale Verankerung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für ein nachhaltiges Projekt. Ortsgruppen von Naturschutzverbänden (wie BUND und Nabu) oder Dorfgemeinschaften könnten ein Streuobst-Spazierweg nachhaltig tragen.
  2. Projekt finanzieren: U.a. die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg und die kommunalen Förderangebote bei den Kreisfachberaterinnen kommen zur Finanzierung eines Streuobst-Spazierweges in Baden-Württemberg in Betracht. In anderen Bundesländern, wie in Bayern, bestehen teils vergleichbare Fördermöglichkeiten.
  3. Informationstafel erstellen: Editierbare Dateien zu unseren Informationstafeln können hier heruntergeladen und frei für nicht-kommerzielle Zwecke (CC BY-NC-SA) geändert und verwendet werden.
  4. Informationstafel aufstellen: Neben industriell gefertigten Informationstafeln, können für Low-Budget-Projekte auch Informationstafeln mit wenigen finanziellen Mitteln erstellt werden. So können ehemals Straßenschilder und Holzpfähle als Standgerüst oder kostengünstige abgewinkelte Erdspieße verwendet werden.
  5. Pädagogisches Material zusammenstellen: Eine sehr gute Grundlage bietet „Das Klassenzimmer im Grünen“ von Markus Zehnder und Beate Holderied.
  6. Kurzvideos erstellen: mittlerweile lassen sich auch mit Smartphones und mit damit angeschlossenen externen Mikrophone einfach und qualitativ gute Kurzvideos aufnehmen. Ohne großen Lernaufwand lassen sich die Videos anschließend mit Online-Videobearbeitungs-Programme (z.B. Wevideo) schneiden und veröffentlichen.
  7. Weitere Lernerfahrungen:
    • Sorgsame Auswahl der Streuobstwiesen (Standort) unter Berücksichtigung Kooperationspartnern ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.
    • Digitaler Quiz wurde wenig genutzt, Quiz besser analog gestalten, z.B. hierfür Fragen auf einer Tafel aufzulisten und die Lösungen auf einer anderen oder die Antworten mit einer Klappe verdecken.
    • Die Bewerbung und die Pflege der Social-Media-Kanäle ist aufwendig. Zudem stellt sich die Frage der Effektivität der Social-Media-Kanäle für das Anlocken von Besuchern und Besucherinnen. Besser vorbeilaufende Personen mittels Wegeschilder, ausgelegte Flyer nahe der Streuobstwiese sowie gezielte Information an lokale Streuobstinitiativen, Schulen und Umweltvereine anlocken.

Der Weg dorthin

Der Streuobstspaziergang befindet sich zwischen Litzelstetten und Dingelsdorf entlang des landschaftlich sehr reizvollen Wanderwegs Höhenweg.

Google-Maps-Link

Wegbeschreibung: von Litzelstetten kommend biegen Sie rechts in Im Langenberg ab, fahren am Fuchshof vorbei und biegen die erste Straße links ab (Wanderweg Höhenweg). Entlang dieser Straße, kurz nach dem Kreuz befindet sich auf der rechten Seite die erste Informationstafel. Dies ist der Treffpunkt.

Geschichten des Engagements

Die Pflege von Streuobstwiesen ist nicht wirtschaftlich und eher ein Hobby von wenigen Engagierten. Um dieses Engagement von lokalen Akteuren zumindest ideell anzuerkennen, hat die Naturschule drei Interviews mit Streuobstbauern aus Dingelsdorf durchgeführt. In den Geschichten des Engagements berichten die Streuobstbauern über ihre Motivation, sich für den Erhalt von Streuobstwiesen einzusetzen und erzählen warum der Erhalt der Streuobstwiesen für die Natur, die Menschen und den Bodenseeraum wichtig ist.

Der Wert von Streuobstwiesen

Streuobstwiesen haben einen besonderen ökologischen Wert für die Natur sowie kulturellen Wert für Gemeinschaften und die Gesellschaft. Leider sind allerdings die Streuobstbestände gefährdet.

Davon berichten die folgenden Informationstafeln:

Josef Maier, 1973

Natur erfahren und genießen

Der Streuobstspaziergang befindet sich zwischen Litzelstetten und Dingelsdorf entlang des landschaftlich sehr reizvollen Wanderwegs Höhenweg. Nach dem Motto achtsam in der Natur, achtsam für die Natur laden Achtsamkeitsübungen, die auf jeder Informationstafel zu finden sind, geführte Meditationen und fünf liebevoll gestaltete Landartbänke zum Innehalten und ruhigen Beobachten ein.

Impressionen

Geführte Meditation

Wir Menschen brauchen einen gesunden Planeten, um uns weiter entfalten zu können. Aufgrund unseres ausbeuterischen Verhaltens ist unsere Erde jedoch aus dem Gleichgewicht geraten. Es ist daher von immenser Bedeutung, dass wir unsere Beziehung zur Erde grundlegend verändern, wenn wir das Leid, das mit Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen einhergeht, mildern möchten. Wir müssen uns bewusstmachen, dass wir ein Teil der Erde und nicht von ihr getrennt sind. 

Indem wir Achtsamkeit in der Natur üben, verstärken wir auch unsere Verbundenheit mit unserem Planeten.

Die Gefühle der Verbundenheit und Dankbarkeit können dann Anlass sein, sich immer wieder die Frage zu stellen: Wie ist meine Beziehung zur Erde? Verhalte ich mich so, dass unser Planet mit den vielen Erscheinungsformen wachsen und gedeihen kann?

Achtsamkeitsübungen

Die Achtsamkeitsübungen auf den Informationstafeln helfen, die Verbundenheit mit der Natur zu stärken.

Über das Projekt

Der Streuobstspaziergang – Natur erleben, Natur genießen ist ein Erlebnisweg finanziert von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg.

Er befindet sich zwischen Litzelstetten und Dingelsdorf entlang des landschaftlich sehr reizvollen Wanderwegs Höhenweg. Auf fünf Informationstafeln erfahren Interessierte auf ihrem Spaziergang Wissenswertes über den Lebensraum Streuobstwiese, das Nahrungs- und Beziehungsgeflecht vieler Wiesenbewohner, die Geschichte des Streuobstanbaus in Dingelsdorf und erhalten einen Überblick zur momentanen Situation der Streuobstwiesen.

Der Naturschule geht es bei dem Streuobstspaziergang nicht allein um Wissensvermittlung, sondern vor allem um die Stärkung der Beziehung des Menschen zur Natur. Nach dem Motto achtsam in der Natur, achtsam für die Natur laden Achtsamkeitsübungen, die auf jeder Informationstafel zu finden sind, und fünf liebevoll gestaltete Landartbänke zum Innehalten und ruhigen Beobachten ein.

Die Naturschule verfolgt mit dem Projekt folgende Ziele:

1. Angebote schaffen, die Natur zu genießen und zu erfahren. Aktivitäten und Maßnahmen, um das Ziel zu erreichen:

2. Sensibilisierung hinsichtlich des Wertes von Streuobstwiesen für Mensch und Natur. Aktivitäten und Maßnahmen, um das Ziel zu erreichen:

3. Beitrag zum Erhalt der Streuobstwiesen in Dingelsdorf. Aktivitäten und Maßnahmen, um das Ziel zu erreichen:

Im Abschlussbericht – Link wird ab den 1.2.2023 eingefügt -werden die Ziele, Methoden und Vorgehensweise, Ergebnisse und Lernerfahrungen dargestellt.

Im Projektinterview werden zudem die Ziele und Ergebnisse zusammengefasst.